Kühlende Feuchtigkeitspcreme auf blauem Hintergrund

Gesunde Haut braucht Feuchtigkeit

Mangelt es der Haut an Feuchtigkeit, hat das spürbare Folgen. Zunächst fühlt sich die Haut einfach trocken an, spannt oder juckt. Im sogenannten Stratum Corneum, der Hornschicht, fehlt es den wasserlöslichen Enzymen, die die schützende Schuppenschicht regulieren, an Feuchtigkeit. Die Folge: Es bilden sich raue, schuppige Stellen. Die Haut verliert an Elastizität und wird rissig. Mit Öl allein ist es hier nicht getan, denn dieses wirkt zwar feuchtigkeitsbewahrend, nicht aber feuchtigkeitsspendend. Eine trockene Haut braucht also eine Kombination aus Feuchtigkeit und Fett.

Doch wie speichert die Haut eigentlich Feuchtigkeit?

Wasser kannst Du in die Haut nicht einfach beliebig einfüllen. Die Haut benötigt es in der Hornschicht und genau dort speichert sie es auch. Hier befindet sich ein Mix aus Wirkstoffen, der als NMF (natural moisturizing factor; deutsch: natürliche Feuchthaltefaktoren) bekannt ist. Natürliche Feuchthaltefaktoren sind eine Mischung von freien Aminosäuren und Carbonsäuren, Pyrrolidoncarbonsäuren, Harnstoff, Natrium, Kalium, Calcium Mangesium, Lactat, Citrat, Frmiat, Chlorid, Phosphat, Ammoniak, Harnsäure, Glucosamin und weiteren organischen Säuren.

Dieser NMF saugt sich wie ein Schwamm mit Wasser voll. Doch auch so ein Schwamm trocknet mit der Zeit aus und zieht sich in der Folge zusammen. Damit genau das Deiner Haut nicht passiert, sichert sie diesen Speicher zusätzlich durch die Hautbarriere. Diese soll dem sogenannten Transepidermalen Wasserverlust (TEWL), also der Verdunstung von Wasser aus der Haut, vorbeugen. Ist die Hautbarriere allerdings gestört, kann sie diese wichtige Schutzfunktion nicht erfüllen.

Wie arbeitet der NMF?

Der NMF bestimmt, wie gut die Haut in der Lage ist, Feuchtigkeit aufzunehmen. Der TEWL zeigt an, wie schnell die Feuchtigkeit wieder abgegeben wird. Deine Haut ist also gut durchfeuchtet, wenn sie über genügend eigene Feuchthaltefaktoren (NMF) verfügt, um Wasser zu binden, und über eine intakte Hautbarriere, um es nicht zu verlieren.

Die Stoffe des NMF wirken wie kleine Wassermagnete und binden Feuchtigkeit in der Hornschicht. Sind sie damit nicht ausgelastet, ziehen sie zusätzlich Luftfeuchtigkeit an, um ihre Speicher aufzufüllen. Das System reguliert sich also im Prinzip selbst.

Was stört den NMF?

Natürliche Feuchthaltefaktoren sind Hydrophile, das heißt, sie lieben Wasser. Die Hydrophile bilden große Hydrathüllen aus und binden so das Wasser in der Epidermis und im Hydrolipidfilm der Haut. Durch die Anreicherung mit Wasser quillt die Haut auf. Das führt dazu, dass sie glatter wirkt und eine Verdunstung verhindert wird. Wenn Du die falschen Reinigungs- und Pflefeprodukte nutzt, werden die NMF aus Deiner Haut herausgelöst, was Deine Haut austrocknet.

Ein weiterer Störfaktor ist eine sehr trockene Umgebungsluft. Sie liefert dem NMF kein frisches Wasser und sorgt dafür, dass vorhandenes schneller verdunstet. Zudem kann es der Haut natürlicherweise an Stoffen fehlen, die Bestandteil des NMF sind. So nimmt zum Beispiel der Gehalt an Aminosäuren ab, wenn wir älter werden. Reife Haut hat also eine geringere Speicherkapazität als junge.

So unterstützt Du den NMF Deiner Haut

  • Gönne ihr eine Feuchtigkeitspflege mit sogenannten hygroskopischen Inhaltsstoffen – also Wassermagneten – wie Glycerin und Hyaluronsäure. Damit hydrierst Du Deine Haut nicht nur, sondern führst praktisch eine Speichererweiterung durch.
  • Auch eine ausgewogene Ernährung ist für die Hautgesundheit und für unseren NMF nie zu unterschätzen. Essentielle Aminosäuren wie Leucin oder Lysin kann dein Körper nicht selbst bilden und auch Salze nimmt er über die Nahrung auf.
  • Versuche äußere Stressfaktoren wie trockene Umgebungsluft und UV-Strahlung zu vermeiden und stimme Deine Pflegeroutine immer auf die individuellen Bedürfnisse Deiner Haut ab.

Quellen: National Library of Medicine, Beyer & Söhne, Slothmetics, Five Skincare